Friedenspreis 2003



Der Düsseldorfer Friedenspreis ist 2002 von Erika Bosch und Heike Mette, beide "Antikriegsbündnis Menschen für den Frieden Düsseldorf", aus der Taufe gehoben worden.

Preisträgerin für 2002: Manja Aschmoneit
StifterInnen waren: Antikriegsbündnis Menschen für den Frieden Düsseldorf, Friedensforum Düsseldorf, Ökumenisches Friedensnetz Düsseldorfer Christinnen und Christen.


2003
Antikriegsbündnis Menschen für den Frieden Düsseldorf
Friedensforum Düsseldorf
Ökumenisches Friedensnetz Düsseldorfer Christinnen und Christen
Pax Christi - Basisgruppe Düsseldorf

Düsseldorfer Friedenspreis 2003

Die vier Gruppen der Düsseldorfer Friedensbewegung haben einstimmig beschlossen, den diesjährigen Düsseldorfer Friedenspreis zu Beginn des Ostermarsches am 19. April 2003 - 14 Uhr, Konrad-Adenauer-Platz - HANNA JASKOLSKI zu verleihen.

Hanna Jaskolski, Pax-Christi-Mitglied, macht seit vielen Jahren deutlich, dass für sie Aktionen des zivilen Ungehorsams selbstverständlich sind. Immer wieder tritt sie dafür ein, "Widerstand aus Pflichtgefühl" gegen Militarisierung, Gewalt und Ungerechtigkeit zu leisten.

Die friedensbewegte 67-jährige Musiklehrerin, die mit Mann und vier Kindern seit 1968 in Erftstadt bei Köln lebt, hat sich in der Vergangenheit an vielen gewaltfreien Mahnwachen und Protestaktionen beteiligt. In vielen Fällen musste sie sich für ihre "Vergehen" vor Gericht verantworten und wurde auch zu Geldstrafen verurteilt. Sie verweigerte jedoch mehrmals die Zahlung ihrer Strafen und nahm dadurch ihre Inhaftierung bewusst in Kauf, um ein öffentliches Zeichen zu setzen.

Am 31.1. hat sie ihre vorläufig letzte vierwöchige Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt Willich II bei Düsseldorf angetreten, zu der sie ohne Bewährung verurteilt worden ist.


Hanna Jaskolski schreibt:

Aktiv für eine menschlichere Welt

Wenn man als kleines Kind den schrecklichen 2. Weltkrieg und den Kampf danach ums Überleben erlebt hat und dies nicht vergessen will, wird man - so meine ich - wie von selbst aktiv gegen Wiederholungen dieser Art Wahnsinn. Ich habe selbst Kinder und als Musikpädagogin auch mit Kindern zu tun. Kinder, die die Ausstellung "Ich hab` den Krieg gezeichnet" in Bonn besuchten, fragten mich: "Halten Sie einen Atomkrieg für möglich?" und "Haben Sie Schindler`s Liste" gesehen? Haben Sie "Die letzten Kinder von Schewenborn" gelesen?"
Mir gefällt, dass Kinder nicht verdrängen. Ich möchte das auch nicht. Ich möchte mich immer wieder aufregen - nur ja nicht gleichgültig werden! Wir sind nicht nur für das, was jetzt geschieht, sondern auch für die folgenden Generationen verantwortlich. Als ich das begriff, bin ich im Widerstand sehr krass geworden: Ziviler Ungehorsam gegen Militarismus, atomaren Wahnsinn, Umweltzerstörung, Menschenrechtsverletzungen. Bis jetzt hat mich noch keine Blockade, keine Zaunüberwindung, kein Friedensmarsch entmutigt, auch nicht Aktionen, die ich ganz allein gemacht habe. Im Gegenteil: Es macht Freude, allein oder mit Freunden etwas für das Leben tun zu können.
Mein Einsatz ist sehr hoch: Verletzungen, Festnahmen, Prozesse, Geldstrafen, Haft. Aber es ist meine feste Überzeugung, dass Widerstand in vielerlei Bereichen und auf allen Ebenen wichtig und richtig und auch nützlich ist.

Hanna Jaskolski - HJaskolski@t-online.de


Wir freuen uns, Hanna Jaskolski den Preis in diesem Jahr verleihen zu können.